Die Situation in Nahost betrifft auch in Berlin eine Vielzahl von Studierenden und Lehrenden und führt zu stark emotionalisierten Debatten und Kontroversen. Krisenkontexte dieser Art können zu Wut, Trauer, Frust, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit führen, die auch vor den Türen unserer Lehrveranstaltungen nicht halt machen.
Viele Studierende wünschen sich von Lehrenden Orientierung. Viele Lehrende sind selbst verunsichert oder ambivalent. Manche Lehrende erleben aktuelle politische Situationen als „Elefant im Raum“, als ein Thema, das präsent ist und über das gleichzeitig nicht gesprochen wird.
In dem Workshop werden folgende Fragen bearbeitet:
- Wie verstehen Lehrende ihre Aufgaben und Rollen zwischen Fachexpertise und Bildungsauftrag?
- Wie können Lehrende mit dem Wunsch nach Orientierung umgehen, wenn sie selbst keine Orientierung geben können?
- Wie können Lehrende Diskussionen zu aktuellen Themen moderieren ohne Fachexpert:innen für diese Themen zu sein?
- Wie können Lehrende heftige Emotionen zulassen und gleichzeitig das Zuhören fördern?
- Wie können Lehrende eine Kultur des Austauschs fördern auch wenn Verständigung nicht möglich ist?
Nach dem Workshop haben die Teilnehmenden
- sich in einem geschützten Raum über ihre Wahrnehmungen und eigenen Emotionen ausgetauscht,
- reflektiert, welche unterschiedlichen Konfliktarten ineinander verwickelt sind,
- die Grundidee der gewaltfreien Kommunikation kennengelernt,
- Ideen entwickelt, wie sie aktuelle Themen in ihren Lehrveranstaltungen ansprechen können,
- Überlegungen ausgetauscht, wie sie sich selbst vor Missverständnissen schützen können
Methoden/ArbeitsformenDie Workshops im Lehrqualifizierungsprogramm des DCAT sind lernendenzentriert und handlungsorientiert angelegt. Sie arbeiten mit abwechslungsreichen Sozialformen, Übungen, Gruppenarbeiten, Reflexion und Feedback; den Teilnehmenden wird so die Möglichkeit gegeben, das Gelernte direkt zu vertiefen und aktiv zu erproben.