Der Workshop richtet sich an Erstlehrende in rechtswissenschaftlichen Methodenkursen und Tutorien. Ziel dieser Kurse ist es, die fachspezifische Methodenkompetenz der Studierenden zur eigenständigen juristischen Fallbearbeitung zu fördern. Da diese fachspezifische Methoden und Problemlösekompetenz der Schlüssel für ein erfolgreiches Studium ist, kommt der
fachdidaktischen Kompetenz der Lehrenden eine zentrale Bedeutung zu. Im Workshop geht es um die Grundlagen des (Juristischen) Lernens und Lehrens, das Rollenverständnis als Lehrende*r, die konkrete Formulierung von Lehr-/Lernzielen und die Strukturierung des Lern-/Lehrprozesses in der Einzelsitzung. Ein Schwerpunkt ist dabei der zielgerichtete Einsatz von
Methoden zum Erlernen und Üben der juristischen Fallmethode, zur Entwicklung von Problembewusstsein, zur Verbesserung der Argumentationsfähigkeit der Studierenden und die Nutzung aktivierender und motivierender Lernformen. Dabei werden auch die Herausforderungen der Lehrtätigkeit reflektiert und diskutiert. Ein weiterer Bestandteil ist die Umsetzung der Erkenntnisse durch Weiterentwicklung des eigenen Lehrkonzepts, ggfs. verbunden mit der Möglichkeit, dies in der Simulation einer kurzen Lehrsequenz zu erproben.
LernzieleÜbergeordnetes Ziel des Workshops ist es, die Lehrkompetenz der teilnehmenden
Erstlehrenden zu fördern und zu vertiefen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- reflektieren, was Jura lernen und Fälle lösen lehren bedeutet,
- können eine Lernumgebung schaffen, in der möglichst viele Studierende aktiv mitdiskutieren,
- rechtliches Verständnis und Problembewusstsein entwickeln, mündlich und schriftlich juristisch
- argumentieren lernen und die Anwendung des Wissens auf unbekannte Sachverhalte üben,
- kennen Möglichkeiten, das selbstgesteuerte fachspezifische Lernen und die
- Problemlösekompetenz der Studierenden intensiv zu fördern,
- sind in der Lage, ihre Lehrveranstaltung unter methodisch-didaktischen Gesichtspunkten zu planen und zu gestalten,
- erwerben Handlungskompetenz zur Gestaltung ihrer eigenen Lehre in Methodenkursen und
- können einschätzen, welche Vorgehensweise zu ihrem Lehrstil passt.
Methoden/Arbeitsformen
Methodisch erfolgt die Vertiefung der didaktischen Kompetenzen durch Input-Phasen mit Kurzvorträgen, Einzel- und Partnerarbeit, kollegialem Austausch, Diskussion und Feedbackprozesse. Dem Erfahrungsaustausch im Workshop kommt eine wichtige Rolle zu.
Referentin: Dr. iur. h.c. Barbara Lange, LL.M. (London)
Rechtsanwältin, Lehrbeauftragte der Universitäten Bochum, Halle-Wittenberg und Passau, Prüferin des Landesjustizprüfungsamts Bayern in der Ersten und Zweiten Juristischen Prüfung, Autorin des Buches Jurastudium erfolgreich (München, Beck/Vahlen, 8. Aufl. 2015).
Umfangreiche didaktische Zusatzausbildung (u.a. Baden-Württemberg Zertifikat für Hochschullehre), seit 2003 Referentin des HochschulDidaktikZentrums (HDZ) der Universitäten des Landes Baden-Württemberg, Referentin des Bayerischen Justizministeriums, des Gemeinsamen Prüfungsamts Berlin-Brandenburg und der Justiz Hessen im Bereich Didaktik für Referendar-Arbeitsgemeinschaften. Umfangreiche Lehrerfahrung in der Durchführung von
vorlesungsbegleitenden Fallbesprechungen, Examensvorbereitungskursen und in der
Referendarausbildung. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Halle-Wittenberg am 06/20/2019 für
außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der juristischen Fachdidaktik.